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Bison Naturreservat

Eine gigantische Aussicht genießt man von den Höhenzügen des Margeride. Auf rund 1400 Meter Höhe befindet sich auch das Bison-Reservat

Auf rund 1400 Meter Höhe befindet sich das Bison-Reservat im Margeride

28. September 2004 / 04. September 2011 (© hmg) – Im Bison-Reservat in St. Eulalie (Auvergne, Margeride) kann man die faszinierende Geschichte des europäischen Bisons entdecken. Das Schutzgebiet und das dazugehörige Bisonhaus ist das gesamte Jahr über geöffnet: in der Hochsaison von 10 bis 18 Uhr und in der Nebensaison von 10 bis 17 Uhr, während des Winters von 10 bis 16 Uhr. Nur vom 12. November bis 12. Dezember ist das Reservat geschlossen (bitte Infos auf der Webseite beachten). Eine angeschlossene Bar sorgt für Getränke und ein kleines Mittagsmenü.

Das Bisonhaus selber ist eine Reise in die Welt der Bisons: Hier werden die Ursprünge und die Lebensweise der überlebenden vorgeschichtlichen Tiere gezeigt. Eine Höhlennachbildung im Untergeschoss mit Wand-Malereien und Nachbildung menschlicher Behausungen erlauben eine Reise zu den Anfängen der Menschheit in Europa vor rund 15.000 Jahren.

per Kutschfahrt geht es ins Reservat - zu Fuß darf es nicht betreten werden

per Kutschfahrt geht es ins Reservat – zu Fuß darf es nicht betreten werden

Das europäische Bison, ein atypisch aus der vorgeschichtlichen Zeit überlebendes Tier, hat in den europäischen Wäldern bis zum Mittelalter gelebt. Nur wenige Exemplare überlebten im Waldgebiet von Bialowieza in Polen. Dank eines speziellen Tierschutzplanes kann eine Herde heute in der Nähe von St. Eulalie auf einem 200 Hektar großen natürlichen (aber geschützten) Gelände in Halbfreiheit leben. Die Besichtigung des Geländes und der Bisons erfolgt in Kaleschen (Pferdekutschen) und im Winter bei Schneelage mit dem Perdeschlitten.

In einem abgezäunten Teil kann man zu Fuß zwischen dem 1. Mai und 31. August in Begleitung eines Parkführers einer amerikanischen Bisonfamilie sowie Einzeltieren der europäischen Rasse näher kommen.

auf 200 Hektar bewaldetem Gelände hat die Herde von gut 30 Tieren im Reservat Platz

auf 200 Hektar bewaldetem Gelände hat die Herde von gut 30 Tieren im Reservat Platz

Die ersten Bisons kamen nach einer 2.500 Kilometer langen Reise per LKW aus Polen 1991 ins Margeride, ein zweites Kontingent folgte in 1992. Die Herde ist ein Geschenk des damaligen polnischen Präsidenten Lech Walesa an die Franzosen. Das Margeride wurde bewußt als Lebensraum für die Tiere gewählt, da es mit seinem Klima am nähesten an die Gewohnheiten der Bisons heranreicht: bewaldet und ein strenges Klima. Insbesondere dem Naturforscher Gilbert Paury ist es zu verdanken, dass die Tier in dieser Gegend wieder eingeführt wurden.

Die Bisons lebten in Europa bis vor rund 1.500 Jahren in relativer Ruhe. Doch sie wurden von den Menschen seit jeher gejagt, mit der Zeit wurden die Herden immer kleiner, um 1.000 n.Chr. wurden in Frankreich die Bisons ausgerottet, sei es durch Jagd bzw. weitgehende Abholzung der Rückzugsgebiete der Tiere. Während des ersten Weltkrieges (1914-1918) wurden die europäischen Bisons beinahe ausgerottet. Es ist polnischen Naturforschern zu verdanken, das sie nicht ausgerottet wurden – so dass wenige Tiere in zoologischen Parks überleben konnten. Heute gibt es weltweit nur noch etwa 3.000 europäische Bisons (zum Vergleich: in Amerika leben von einst Millionen nur noch 120.000 dieser Bison-Rasse). Neben der Herde im Margeride gibt es europäische Bisons in Naturparks oder in der Freiheit nur noch in Polen, Belorussland und in der Ukraine.

ruhendes Bison im Naturreservat

ruhendes Bison im Naturreservat

Kontakt:

RESERVE DE BISONS D’EUROPE
48120 SAINTE-EULALIE-EN-MARGERIDE (Lozère)
Tél. 0033 – (0)4 66 31 40 40
Fax 0033 – (0)4 66 31 40 34
info@bison-europe.com

Weblinks (auf französisch):
www.bisoneurope.com
www.lozere-tourisme.com