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Ouvrage du Hochwald: Das Kernstück der Maginot-Linie

Ouvrage du Hochwald: Das Kernstück der Maginot-Linie. Foto © Hans-Martin Goede

DRACHENBRONN/BIRLENBACH (ELSASS) – Tief im Wald… liegt heute ziemlich versteckt ein dunkles Kapitel europäischer Kriegsgeschichte: die „Ouvrage du Hochwald: Das Kernstück der Maginot-Linie“.

Die Festungsanlage des HOCHWALDES ist ein Teil der Festungen der MAGINOT LINIE“, die die französische Grenze einst gegen Deutschland verteidigte bzw. verteidigen sollte. Von 1929 bis 1935 gebaut, war es die mächtigste Festung, und eine der grössten entlang der Befestigungslinie überhaupt. Sie brachte bis zu ein tausend Männer unter in mehr als sieben Kilometern von unterirdischen Gängen und Kasernen. Rund 30 Artilleriekanonen standen auf 14 betonnierten Blöcken die auf den beiden Seiten des Gebirgszuges verteilt sind.

Ouvrage du Hochwald: Das Kernstück der Maginot-Linie. Foto © Hans-Martin Goede
Trotz des Überwucherns durch die Natur immer noch erkennbar: der Mauergraben der „Ouvrage du Hochwald“.

Besonderheit dieses Abschnitts der Maginotlinie: Die Festungsanlage war der einzige Teil der einen Mauergraben besitzt (siehe Foto), der sich auf beiden Berghängen auch heute noch erstreckt. Dieses Bauwerk sollte mithilfe ausgebreiteter Kasematten sowohl die Angriffe der Panzer als auch die der deutschen Bodentruppen verhindern.

Letztlich hat der Bau der Maginotlinie nur dafür gesorgt, dass die Wehrmacht 1940 diese Befestigungsanlage dahingehend „ausschaltete“, in dem sie mit dem „Sichelschnittplan“ über die Niederlande, Luxemburg und Belgien nach Frankreich vorrückte und so die Maginotlinie sprichwörtlich davon unberührt blieb. Dies ist auch mit der Grund dafür, dass sie heute nahezu in vielen Teilen um Original noch erhalten ist und als Museum besichtigt werden kann (siehe lignemaginot.com).

War das Gebiet der „Ouvrage du Hochwald“ in den 1930er Jahren durch den Bau der Festungsanlage noch weitgehend „entwaldet“, ist heute, gut 100 Jahre später, der Wald wieder zugewachsen, die Maginotlinie bis auf wenige Stellen kaum mehr sichtbar.

Bunker im freien Feld des Rheingraben vor Birlenbach. Foto Hans-Martin Goede
Bunker im freien Feld des Rheingraben vor Birlenbach.

Ein rund 12 Kilometer langer Wanderweg rund um Drachenbronn, Bremmelbach und Birlenbach bietet die Möglichkeit, neben erholsamer Naturwanderung auch das düstere Kapitel zwischen Frankreich und Deutschland zu erforschen.

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© Text Hans-Martin Goede 18.07.2024, Fotos © Juli 2024 – gerne erfragen Sie weiteres hochauflösendes Bildmaterial aus unserer umfangreichen Datenbank, wir lizensieren Ihnen gerne gewünschte Motive.