RETHIMNO (2016/2018/2021, © hmg) – Wenn eine Stadt auf Kreta ein herrschaftlich wechselndes wie multikulturelles Leben über Jahrhunderte erlebt hat, – und dies auch in der heutigen Zeit noch zeigen kann, dann Rethimno (vielfach auch Rethymno geschrieben). Minoische und hellenische Ausgrabungsstätten sind hier zwar eher nicht zu finden – oder sind so unbedeutend wie unwichtig wie die nachgewiesenen Hügelgräber auf Kreta, die auf der Insel am Straßenrand bestenfalls ein Hinweisschild auf ihre Existenz wert sind. Rethimnos Altstadt ist geprägt durch enge Gassen und den darüber thronenden Mauern der venezianischen Festung mit der großen Moschee aus der Zeit der türkischen Besetzung.
Ebenso ragen mal hier mal da die Minarette aus der Stadt hervor – unter ihnen wuseln die Touristen in den Sommermonaten aus aller Herren Länder. Während die heimische Bevölkerung eher außerhalb der engen Gassen einkaufen geht (und man an den Hauptdurchgangsstrassen die üblichen Verdächtigen der europäischen Markengeschäfte vorfindet), wird man beim Durchstreifen der Gassen und ihren alten Häusern mit den hölzernen Fassaden aus türkischer Zeit schnell mal „fussmüde“ und sucht sich eine entspannte Atmosphäre abseits der mittelmäßigen Hafentavernen.
Hierbei stießen wir (und nun bitte nicht fragen wo nach links oder rechts in den Gassen man abbiegen muss um es exakt zu finden, in jedem Falle war es nahe der Festung!) auf das Restaurant Pigadi, das sich den Auszeichnungen nach zu den besten 10 Restaurants von Kreta zählen darf. Der durch ein Segeltuch vor Sonne schützende Innenhof (venezianischen Ursprungs) des Restaurant ist geschmackvoll dekoriert, der Abstand zwischen den Tischen angenehm, ein Brunnen plätschert vor sich hin und verbreitet angenehme Kühle.
Die Speisekarte ist mehrsprachig sowie die kretische bzw. mediterrane Küche abdeckend gehalten. Die große Vielfalt der Küche erfährt man aber wohl mit am besten wenn man sich eine breite Auswahl der Starters (Vorspeisen) kommen lässt, wie z.B. den kretischen Salat mit echtem Ziegenkäse, aber auch das gegrillte Gemüse in Honig und Knoblauch geröstet – oder auch den gegrillten Ocotpus. Dazu – Achtung keine Ironie – ein kühles Blondes, das „Rethimnian Blonde“ als Bioversion in der norddeutschen Bügelflasche! Gebraut nach Deutschen Reinheitsgebot Dank eines nach Kreta ausgewanderten deutschen Braumeisters… Prost! Kretischen Wein kann man gerne abends trinken. Fazit: wer Zeit und Muße hat, eine unaufdringliche wie servicebewusste Bedienung erleben will, sollte seine Mittagspause oder auch Abenddinner im Pigadi genießen!
Ebenso uns in diesem Moment des Genuss nicht bewusst: noch ist man mit bewundern der schönen Olivenholzbrettchen beschäftigt, auf denen die Leckereien vielfach serviert werden, wird man beim anschließenden Besuch der Olivenholzmanufaktur von Yannis Boskakis in Adele beim Schwärmen über das leckere Essen und Zeigen der Bilder darauf lachend aufmerksam gemacht, dass eben diese Olivenholzbrettchen aus der Handfertigung von Yannis stammen. Wie klein doch die Welt ist…
Unsere Wertung 2016: („nur“ 4 von 5, einen Abzug weil erst ein falsches – aber dennoch lecker aussehende Starter kam…. Es wurde aber anstandslos umgehend zurückgenommen und anschließend das Bestellte gebracht!).
Wir waren im Juni 2018 erneut gerne Gast im To Pigadi! Diesmal hat alles wunderbar geklappt – die gemischte Vorspeisenplatte wie das Octopus-Rague ein Genuß. Das Personal freundlichst und zuvorkommend – da macht jede Mittagspause Spaß und Lust auf mehr! Unsere Wertung 2018: … gab einfach nix zu meckern 🙂
Ein paar neue Bilder haben wir auch gemacht:
Und 2021?
Das Pigadi hat erst seit Pfingsten 2021 wieder geöffnet. Rethymno selber wirkte am 2. Juni nahezu menschenleer – was aber durchaus den Vorteil des entspannten Einkaufens hatte. In den engen Gassen konnte man sich für gewöhnlich problemlos aus dem Weg gehen. Das To Pigadi hat seinen Vorteil an der zentralen Lage – die Xanthoudidou Gasse ist nahe an allen Sehenswürdigkeiten der Stadt, so dass immer wieder Menschen vorbei kamen und sich die Speisekarte ansahen. Sich am späten Nachmittag verwöhnen lassen wie wir, wollten allerdings wohl die wenigsten.
Das Management des Pigadi hat den Innenhof inzwischen komplett neu gestaltet, neue Tische und Stühle stehen bereit. Jeder Tisch ist mit Desinfektionsmittel ausgestattet – und jeder Gast erhält „echte“ Stoffservietten, was wir sehr zu schätzen wissen. Das Menü wie auch Weinkarte und Getränkeliste stehen auf den Tischen als QR Code bereit – man könnte (so man wollte) alles online sich zusammenklicken und die Bestellung kontaktlos in die Küche senden. Bei kleineren Smartphone Displays ist das aber nicht so einfach, das freundliche aufmerksame Personal (mit Mund-Nasen-Schutz) stellt auch die gedruckte Karte selbstverständlich zur Verfügung.
Wir genossen gerne den traditionellen Salata (diesmal in „griechischer Variante“), die Bandnudeln mit Lamm und den „Cretan Rooster“ (Hahn), dazu das lokale „Brink´s Beer“ nach deutschem Reinheitsgebot – fertig ist das perfekte Dinner auch zu Coronazeiten. Es tut einfach nur gut, in aufmerksamen wie achtsamen Restaurants in diesen Zeiten essen zu gehen. DANKE, liebes To Pigadi-Team!
To Pigadi Restaurant
Xanthoudidou Str. 31
Old town 74100
Rethymno – Kreta – Griechenland
Tel./Fax +30 28310 27522
Handy +30 6976996570
e-mail: info@pigadi-crete.com
Web: pigadi-crete.com
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© Text Hans-Martin Goede 02.10.2016 / 19.06.2018 / 03.06.2021, Fotos © 2016-2021 – gerne erfragen Sie weiteres hochauflösendes Bildmaterial aus unserer umfangreichen Datenbank, wir lizensieren Ihnen gerne gewünschte Motive. Eine Auswahl der Motive zu diesem Reisebericht finden sich auch auf ADOBE STOCK HIER!