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Ein Wochenende in Oberbayern: Barock, Bayernidylle – und ein Abstecher nach Salzburg

Seeon-Seebruck liegt idyllisch an einem der vielen oberbayerischen Seen, Foto © GOEDE

Wenn Arbeitsstress und Hitzeperioden an der Kraft zehren, der nächste Jahresurlaub aber noch in weiter Ferne ist, dann ist eine kurzweilige Wochenend-Erholung genau das Richtige. Wir haben uns dafür Oberbayern rausgesucht: zwischen dem idyllischen Städtchen Tittmoning, Kloster Seeon, der Salzstadt Traunstein – und last but noch least einem Abstecher nach Salzburg in Österreich (das Berchtesgadener Land sollte separat besucht werden).

Hat man in seine gemütliche Ferienwohnung auf einem der vielen Bauernhöfe der Region erstmal eingecheckt und die notwendigen Einkäufe erledigt, beginnt vor Ort die genauere Planung der 2,5 Tage eines marginal verlängerten Wochenendes. Das ursprüngliche „lass uns in einen der vielen Seen hüpfen und die Füße hochlegen“ wandelt sich angesichts der Auswahl an Ausflugszielen rasant in ein „puh, was lassen wir denn mal besser weg?“!

Tittmoning hat eine farbenfrohe Innenstadt, Foto © GOEDE

Nicht verzichten sollte man auf den Besuch der idyllischen Stadt Tittmoning. Das Städtchen im Rupertiwinkel beeindruckt mit seinem historischen Stadtbild. Der barocke Stadtplatz, die farbenfrohen Fassaden und die ruhige Atmosphäre wirken wie aus einer anderen Zeit.

Burg Tittmoning - ab ins Mittelalter! Foto © GOEDE

Hoch über dem Ort thront die Burg Tittmoning, die auf einem Hügel liegt und schon von weitem sichtbar ist. Die einstige Grenzfeste des Fürsterzbistums Salzburg wurde im 13. Jahrhundert errichtet und über die Jahrhunderte ausgebaut. Heute beherbergt sie ein regionalgeschichtliches Museum, das Einblicke in das bäuerliche Leben, alte Handwerkskunst und die Geschichte der Region bietet. Die Besucher können die Wehrgänge, den Rittersaal und den Kornkasten erkunden – besonders eindrucksvoll ist der Panoramablick vom Bergfried auf das Salzachtal und die nahen Alpen.

der Stadtplatz von Tittmoning, Foto © GOEDE

Nach dem Rundgang durch die Burg bietet sich ein Spaziergang durch die Altstadt an. In einem der Cafés am Stadtplatz kann man bei Apfelstrudel und Vanillesoße die ruhige Atmosphäre genießen. Neben den historischen Bauten überrascht Tittmoning auch mit kulturellen Angeboten wie kleinen Galerien, Märkten und regelmäßigen Veranstaltungen. Wer übrigens bayerische Leberkäsweck bevorzugt: Ab zu „Krutzke“ am Stadtplatz – dort gibts den „LKW“ mit sauren Gurken (Senf nur auf Nachfrage) – guten Appetit!

Der Stadtplatz von Traunstein, Foto GOEDE

Nicht weit entfernt (nur rund 40 Kilometer) und rasch mit dem Auto erreichbar ist Traunstein. Die Stadt gilt als das Herz des Chiemgaus und war über Jahrhunderte hinweg ein Zentrum der Salzgewinnung. Der historische Stadtkern mit Laubengängen, farbenfrohen Fassaden und der imposanten Stadtpfarrkirche St. Oswald erzählt noch heute von dieser bedeutenden Epoche.

Museumsstück: Das Wasserrad am Salinenpark. Foto GOEDE

Ein besonderer Anziehungspunkt ist der Salinenpark, wo die Besucher mehr über die Geschichte des „weißen Goldes“ erfahren können. In der Alten Saline und im dazugehörigen Museum wird die einstige Salzproduktion mit all ihren technischen Raffinessen anschaulich dargestellt. Die hölzerne Pumpstation zeugt vom Erfindergeist der damaligen Zeit – insbesondere die berühmte Soleleitung von Reichenhall über Traunstein bis nach Rosenheim gilt als technisches Meisterwerk.

Traunsteins Innenstadt ist ein Ruhepool mit den verkehrsberuhigten Straßen. Foto © GOEDE

Ein bayerisches Frühstück mit Weißwurst, süßem Senf und frischen Brezen oder ein überdimensionales Eis (!) in der Eisdiele am Stadtplatz runden den Aufenthalt wie den ersten Tag des langen Wochenende kulinarisch ab, wer es abends deftig macht, ist in der Wochinger Brauerei bzw. dem Restaurant Leonrod bestens aufgehoben!

Die beeindruckende Stadtkulisse von Salzburg, Foto © GOEDE

Wenn Salzburg mit dem Stadtfest lockt – dann sollte man das an einem kompletten Wochenend-Tag wahrnehmen (weil auch nur gut 40 Kilometer von Kirchanschöring entfernt), auch wenn die Stadt logischerweise dann hoffnungslos überfüllt ist. Aber wenn die Stadtverwaltung bzw. das Orgateam des Stadtfestes was beherrscht, dann genau das „Völlegefühl“ zu vermeiden und einen entspannten Tag zu gewährleisten!

Publikumsmagnet Salzburger Innenstadt, Foto © GOEDE

Die Stadt – weltbekannt durch Mozart und ihre prachtvolle Altstadt – zeigt sich an diesem Tag von ihrer festlichsten Seite. Denn beim Salzburger Stadtfest (wie in 2025 am 28. Juni geschehen) verwandeln sich Straßen, Plätze und Innenhöfe in ein buntes Meer aus Musik, Tanz, Handwerk und Kulinarik. Straßenkünstler, Blasmusik, klassische Ensembles und Volkstanzgruppen wechseln sich ab. An jeder Ecke gibt es kulinarische Köstlichkeiten – von der Salzburger „Bosna“ bis zu frisch gebrannten Mandeln.

Stadtfest in Salzburg - lautstark und traditionell. Foto © GOEDE

Auch die klassischen Sehenswürdigkeiten der Stadt kommen nicht zu kurz: Das Mozart-Geburtshaus in der Getreidegasse, die prachtvollen Kirchenbauten, die Festspielhäuser und die Altstadthöfe. Vom Kapuzinerberg aus bietet sich ein atemberaubender Blick über die Dächer Salzburgs.

Das Geburtshaus von Mozart in der Salzburger Innenstadt, Foto © GOEDE

Von der barocken Altstadt gelangt man über die Salzach hinweg zum Schloss Mirabell und seinem Mirabellgarten – von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf die Festung Hohensalzburg, die alles schlichtweg überragt.

Das Salzburger Schloss Mirabell, Foto GOEDE

Der Tag klingt aus mit einem Glas österreichischem Weißwein und stimmungsvoller Livemusik in den Gassen der Stadt – ein perfekter Abschluss für diesen kulturell reichen Reisetag.

Badespaß am Waginger See, Foto GOEDE

Der Sonntag ist „heilig“ – für die einen bei 30 Grad und blauem Himmel das Baden in den Oberbayerischen Seen (sei es Waginger See, die Traun mit ihren Flussbadestellen oder auch der Chiemsee wie unzählige kleine andere Seen auch). Eingebettet sind sie alle in sanfte Hügellandschaften, umgeben von Obstwiesen, Bauernhöfen und kleinen Dörfern, See für See liegt malerisch(er) in der Landschaft! Pure Gelegenheit zum Schwimmen, Sonnen oder Bootfahren. Wer es ruhiger mag, mietet sich ein Tretboot und genießt den Ausblick vom Wasser aus – mit Blick auf Schilfgürtel, Wasservögel und die Alpenkulisse. Zum Mittagessen empfiehlt sich ein Fischgericht aus regionalem Fang – etwa frischer Zander mit Rieslingsauerkraut – serviert direkt am Ufer wie z.B. in Tettenhausen.

Kloster Seeon, Foto © GOEDE

Für andere ein Tag der Kirche – oder ein Besuch eines Klosters (von außen) ein Programmpunkt. Ergo: Ein Abstecher zum Kloster Seeon liegt nahe, das auf einer kleinen Insel im Seeoner See liegt. Das ehemalige Benediktinerkloster wurde im Jahr 994 gegründet und diente über Jahrhunderte als geistliches und kulturelles Zentrum der Region.

Klostergarten von Kloster Seeon, Foto GOEDE

Heute beherbergt das Ensemble ein Kultur- und Bildungszentrum, das regelmäßig Konzerte, Ausstellungen und Seminare veranstaltet. Der barocke Kirchenbau, der eindrucksvolle Kreuzgang und die kunstvollen Stuckarbeiten machen das Kloster zu einem Ort von besonderer Atmosphäre. Besonders eindrucksvoll ist die Lage direkt am Wasser: Besucher erleben hier Ruhe, Inspiration und eine tiefe Verbindung zwischen Natur und Kultur. Ein Spaziergang rund um das Kloster und über die kleine Brücke zur Halbinsel lässt den Alltagslärm vergessen – und der Biergarten direkt an der Wasserkante lässt Zeit zum Genuss eines kühlen Bier oder Schorle(n), die Seele lernt gerade das Baumeln, als man sich bewusst wird, dass die Heimfahrt ja noch ansteht, damit Montag wieder Montag ist (mit 08.05 Uhr und die Woche nimmt kein Ende…).

Oberbayern ist nicht umsonst ein Touristenmagnet, Foto © GOEDE

Fazit dieser 2 ½ Tage: Oberbayern lässt sich in diesem Winkel in all seinen Facetten genießen mit mittelalterlichen Burgen, barocken Städten, Geschichte, Festkultur, spirituellen Orten und ruhigen Seen. Wer einmal da war, der kehrt mit Sicherheit wieder zurück.

Übrigens: Bei Schlechtwetter ist man bei MEINDL in Kirchanschöring bestens aufgehoben: Neben den weltweit bekannten Wanderschuhen hat sich dieses Traditionsunternehmen auch auf Mode mit „ledernem Einschlag“ spezialisiert. Viel Spaß beim Shoppen!

© Text Hans-Martin Goede 04.07.2025, Fotos © 2025 – gerne erfragen Sie weiteres hochauflösendes Bildmaterial aus unserer umfangreichen Datenbank, wir lizenzieren Ihnen gerne gewünschte Motive.