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Eine Woche in Chania: Kultur, Meer und kulinarische Höhepunkte

Chania bei Nacht © Foto 2025 Hans-Martin Goede

(30.09.2025) Wer „Kreta“ hört, denkt mit Sicherheit an endlose Strände, türkisblaues Meer und die unvergleichliche griechische – nein kretische Gastfreundschaft. Doch die Stadt Chania im Westen der Insel ist weit mehr als ein klassisches Sonnenziel. Hier trifft jahrtausendealte Geschichte auf eine quirrlige Altstadt und lebendige Märkte, venezianische Architektur auf orientalisches Flair – und all das wird gekrönt von einer Küche, die längst über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist.

Der historische Hafen von Chania © Foto 2025 Hans-Martin Goede

Eine Woche in Chania bietet die perfekte Balance aus Kultur, Natur und Genuss – und am Ende ist eine Woche schneller vorbei als einem lieb ist und man bereut, nicht länger gebucht zu haben. Dürfte auch der Grund sein, warum wir inzwischen regelmäßig in diese wunderbare Stadt kommen (siehe unser Bericht aus 2023 HIER).

In der Old Town von Chania © Foto 2025 Hans-Martin Goede

Ankommen und Eintauchen in die Altstadt

Die ersten beiden Tage in Chania gehörten auch in diesem Jahr wieder unweigerlich der „Old Town“. Wer durch die engen, gepflasterten Gassen schlendert, entdeckt bunte Häuser mit Holzveranden, kleine Läden voller Kunsthandwerk (allerdings durchaus auch auf unzählige Touristennepp-Fallen – mit jeder Menge „made in China“ Ware), Geschäften mit Sommerbekleidung – z.B. aus atmungsaktivem Leinen gefertigt und damit perfekt geeignet für das Stadterlebnis; man sollte aber darauf achten dass wenigstens „made in Greece“ im Etikett steht, wie z.B. von namhaften regionalen Herstellern wie „Harris Cotton“ (www.harriscotton.com) oder auch „FreeLine Athens“ (freelineathens.com). Ebenso eine hervorragende Verarbeitungsqualität (in Griechenland gefertigt) bietet die Marke „Modous“ (www.modous.gr) – und natürlich nicht zu vergessen ist der berühmte venezianische Hafen mit seinem Leuchtturm, der zum Wahrzeichen der Stadt geworden ist.

Greek Coffee in Chania - Foto © Hans-Martin Goede

Zwischen dazwischen eingestreuten Marktständen mit Oliven, Honig und duftenden Kräutern taucht man schnell in die Seele der kretischen Lebensart ein: Zeit spielt keine Rolle, Genuss dafür umso mehr – gerne mit einem Glas Weisswein aus der Region oder auch dem berühmten „Frappé“ oder „Greek Coffee“. Stuhl in Blickrichtung Hafen bzw. Gasse, Boote bzw. Menschen beim Spaziergehen beobachten (und über die Insta-Freaks einfach nur den Kopf schütteln, die diese kretische Entspannung nicht in sich aufsaugen können sondern zum nächsten Fotopunkt weiter hetzen). Besonders gut geeignet ist dafür übrigens das Café und Restaurant des Hotel Porto Veneziano!

Restaurant Kritamon in Chania Foto © Hans-Martin Goede

Zur Mittagszeit – vor allem jedoch am Abend lohnt sich der Weg ins Kritamon (kritamon-restaurant.gr) in der Altstadt (Kondilaki 38-40). Dieses Restaurant versteht es meisterhaft, die traditionelle kretische Küche neu zu interpretieren. Von würzigen Mezedes über fangfrischen Fisch bis hin zu kreativ arrangierten Fleischgerichten – hier wird aus jedem Teller eine kleine Entdeckungsreise. Die Mischung aus authentischen Zutaten und moderner Präsentation macht das Kritamon zu einer kulinarischen Institution für alle, die Kreta nicht nur sehen, sondern auch schmecken wollen.

Strände, Sonne und kulinarische Leichtigkeit

Nach den ersten kulturellen Eindrücken locken die Strände in der Umgebung. Wer früh aufbricht, kann den legendären Balos Beach ganz im nordwestlichen Zipfel der Insel erleben – eine Lagune, deren türkises Wasser und feiner Sand schon vielfach als einer der schönsten Strände Europas bezeichnet wurde. Auch Elafonisi im Südwesten von Kreta mit seinem schimmernden Sand ist ein Traumziel für Sonnenhungrige. Wer allerdings hier hofft „alleine“ den Tag zu verbringen… weit gefehlt, bitte gleichzeitig (wie die Würstchen auf dem Grill) alle in eine Richtung immer drehen, damit man nicht mit dem Nachbarn zusammenstößt. Da ist der Strand von Stavros von Chania aus doch schon leichter zu erreichen – und ist wegen nur eines Films weltberühmt geworden: Alexis Sorbas (die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Nikos Kazantzaki) aus dem Jahr 1964 mit Anthony Quinn in der Hauptrolle. Siehe auch unser Reisebericht aus dem Jahr 2013 HIER.

Paleochóra⁩ im Süden des westlichen Kreta, Foto © Hans-Martin Goede

Da uns Stavros und Elafonisi bereits bekannt waren, haben wir stattdessen in diesem Jahr ein neues Ziel ausgewählt: Paleochóra⁩ an der Südküste. In der Hochsaison sicherlich „total überlaufen“, in der Nachsaison (wie im September) eher ein beschaulicher Ort, wunderbar gerichtet, mit kleinen Geschäften ausgestattet – und zwei Stränden links wie rechts der Landzunge, an deren Südspitze die Ruinen des „Castel Selino“ zu finden sind. Es wurde 1279 n.Chr. vom „Dogen von Kreta“ Marino Gradenigo errichtet und wechselte in den nachfolgenden Jahrhunderten seine Funktion, mal als Piratenburg, mal als Osmanischer Stützpunkt – und als Lagerhaus von der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

die Ruinen des "Castel Selino", Foto © Hans-Martin Goede

Zurück In Richtung Chania darf es abends wieder kulinarisch werden. Ein Geheimtipp ist das Bourakis (bourakisrestaurant.gr), eine traditionelle Taverne im östlich von Chania liegenden Ortsteil Kounoupidiana. Die Taverne ist für ihre Gastfreundschaft und authentische lokale Speisen bekannt – und vor allem für ihre großen Portionen zu einem fairen Preis. Besonders beliebt: die gegrillten Koteletts oder das traditionelle Lammgericht, langsam gegart und gewürzt mit wilden Kräutern der Insel. Schade, dass das Hähnchen (am Spieß gegrillt) in unserem Falle leider etwas trocken gefallen war. Kann mal passieren (und kommt hoffentlich nicht wieder vor!). Das Bourakis verkörpert genau das, was man von einer kretischen Taverne erwartet: Bodenständigkeit, Ehrlichkeit und die berühmte kretische Wärme, die Gäste sofort zu Freunden macht, vor allem wenn dann am Abend noch authentische Live-Musik geboten wird!

im alten Castel von Chania ist das Schiffahrtsmuseum beheimatet, Foto © Hans-Martin Goede
im alten Castel von Chania ist das Schiffahrtsmuseum beheimatet, Foto © Hans-Martin Goede

Geschichte und Kultur

Wer glaubt, Chania sei nur Meer und Sonne, wird von der kulturellen Vielfalt überrascht. Ein Besuch im Schifffahrtsmuseum am Alten Hafen (gegenüber des historischen Leuchtturm) öffnet den Blick auf die bewegte Vergangenheit der Stadt, die von Venezianern, Osmanen und Griechen gleichermaßen geprägt wurde.

Abendidylle im Hafen von Chania - zwei Kreter werfen im Trubel mit den Touristen ihre Angeln aus. Foto © Hans-Martin Goede

Doch Kultur lässt sich in Chania auch einfach im Alltag erleben: beim Anblick der bunten Fischerboote im Hafen, beim Geruch frisch gebrühten griechischen Kaffees („Greek Coffee“) in den kleinen Kafenions oder beim (wiederholten) abendlichen Spaziergang entlang der Hafenkante zur „blauen Stunde“ mit seelenruhig ihre Angeln auswerfenden Kretern im Trubel der Touristen  – der Moment wo man einfach die Zeit anhalten will.

Blick in das  Restaurant des Elysia Boutique Hotel, Foto © Hans-Martin Goede

Zum abendlichen Dinner empfiehlt sich ein Besuch im Restaurant des Elysia Boutique Hotel (www.elysiahotel.gr) an. Schon das Hotel selbst ist ein Schmuckstück: stilvoll eingerichtet, mit Liebe zum Detail und gleichzeitig voller moderner Eleganz. Das hauseigene Restaurant und das sehr aufmerksame Personal hebt sich durch seine kreative Küche ab: saisonale, lokale Zutaten werden hier in ein zeitgenössisches Menü verwandelt, das nicht nur köstlich schmeckt, sondern auch optisch begeistert. Ideal für alle, die das Besondere suchen und sich für einen Abend in ein edles Ambiente entführen lassen wollen.

Genuss und Abschied

Die letzten Stunden einer Woche in Chania bieten die Möglichkeit, noch einmal alle Facetten zu verbinden. Ein letzter Bummel durch die Altstadt, ein letzter Kaffee mit Blick auf den Leuchtturm, in unserem Falle einfach nur auf die Boote im östlichen Bereich des Hafens im „Porto Veneziano Hotel“ – und dazwischen kulinarische Pausen in den engen Gassen der Altstadt, die das Erlebnis abrunden.

Wer mag, kehrt noch einmal ins „Kritamon“ zurück, um ein neues Gericht auszuprobieren, oder gönnt sich ein traditionelles Abendessen in geselliger Runde. Für Feinschmecker, die auch beim Abschied ein besonderes Erlebnis suchen, ist das Elysia Boutique Hotel erneut die perfekte Wahl, die Karte bietet mehr Optionen als nur einen genussvollen Abend. Die Hafentavernen sind dafür ehrlich gesagt nicht unbedingt geeignet – Gyros und Pommes gibts auch beim Griechen daheim.

der Leuchtturm von Chania im Abendlicht, Foto © Hans-Martin Goede
der Leuchtturm von Chania im Abendlicht, Foto © Hans-Martin Goede

Chania ist absolut kein Ort für den schnellen Abstecher – es ist ein Ort zum Bleiben, zum sich darauf Einlassen und zum Genießen. Wer all das erlebt, versteht schnell, warum eine Woche in Chania nicht reicht – und warum viele Besucherinnen und Besucher immer wieder zurückkehren. Denn Chania ist nicht nur eine Stadt auf Kreta. Die Stadt ist ein Lebensgefühl. Bis zum nächsten mal!

© Text Hans-Martin Goede 30.09.2025, Fotos © September 2025 – gerne erfragen Sie weiteres hochauflösendes Bildmaterial aus unserer umfangreichen Datenbank, wir lizensieren Ihnen gerne gewünschte Motive. Eine Auswahl der Motive zu diesem Reisebericht finden sich auch auf ADOBE STOCK HIER!