BERGERAC (© hmg 10.09.2015) – „Oh diese Nase!“, eines der berühmtesten Filmzitate wird wohl für immer und ewig mit Bergerac verbunden sein – auch wenn Edmond Rostand in seinem Theaterstücke die Nase und die Stadt lediglich fiktiv und ohne Zusammenhang miteinander verband. Jedenfalls gibt es in der zweitgrößten Stadt des Perigord mehrere Figuren, die sich der Nase widmen. Nun, durch Schottland fährt ja bekanntlich auch der Hogwarts-Express, eigentlich als Jacobite-Steam bekannt.
Bergerac´s Altstadt (mit der erst 1865 erbauten Notre Dame Kirche VOR den Toren) hat sich in den letzten 20 Jahren prächtig entwickelt (siehe auch unsere Feststellung in 2007 auf der Reisebericht-Seite). Die meisten Häuser sind im Stil des Mittelalter saniert, das Fachwerk verfüllt mit feinen flachen roten Ziegeln und gelben Lehm (letzterer wird eigentlich im gesamten Perigord beim Bau von Häusern unter Zutat von weissem Kalksteinbrocken wie -quadern verwendet und gibt der Region einen eigenen Stil). Der Hafen, einst Handelszentrum der Stadt an der Dordognoe, ist außerhalb der Touristenzeiten ein großer Parkplatz und im Sommer ein Ort der Theateraufführungen (es würde ja „Cyrano de Bergerac“ passen?!), Festivals und Musikeinlagen – ansonsten ein Platz zum ausruhen, vespern, Sonne genießen und den wenigen Booten auf dem Fluß zusehen. Einen schönen Blick auf den Hafen hat man übrigens genau von gegenüber aus der Parkanlage auf die Altstadt!
Wenn es was in Bergerac gibt – dann wie überall in dieser von Touristen überlaufenen Region: Restaurants mit horrenden Preisen und nicht unbedingt freundlichem Personal (es steht rauchend am Eingang….). Um den Neppern und Schleppern dieser Massenabfertigung insbesondere am Place Pelissiere zu entgehen, muss man sein Riechorgan (ah, da haben wir sie wieder, die Nase!) von dort aus ein wenig Richtung Südost & Dordogne ausrichten, um in der Rue de l’Acnien Pont auf das Restaurant Euskadi zu treffen.
Die Spezialität sind Speisen des Perigord und des Baskenlandes – und statt einer festgefahrenen Speisekarte gibt es zwei nette Mädels, die die großen Tagestafeln (mit einer kleinen Auswahl an festen Essen) auf das Außengelände gegenüber von der Straße aus immer zu den neuen Gästen hinschleppen – und nach der Bestellung damit wieder auf die Straße zurückklappern… nur um sie ein paar Minuten später den neuen Gästen erneut hinterher zu tragen. Wenn da ein 1,60 Meter großes Mädel die nahezu gleichgroßen Klappständer durch die Gegend klappert ist man nahezu versucht mit anzupacken… In jedem Falle hat uns das Tagesessen (Bio-Lachs wie Magret de Canard, zum Nachtisch Nusskuchen mit Vanilleeis und Obst wie Crème Brulée) sehr lecker geschmeckt, der Preis war mit 16,50 Euro inkl. kostenlosem Wasser mehr als in Ordnung. Wer die jeweilige Tagesempfehlung selber ausprobieren will:
Restaurant Euskadi
11, rue de l’ancien pont
24100 Bergerac
Tel. 09 81 300 230
Ansonsten laden wir an dieser Stelle nun ein unsere Bildergalerie zu Bergerac anzusehen! Es gibt übrigens noch viel mehr sehenswerte Fachwerkhäuser – doch die kräftigen Lichtgegensätze an unserem Besuchstag sorgten vielfach für Überbelichtung und Schlagschatten, weshalb eben nicht alle Bauten zu sehen sind…:
© Fotos & Text: Hans-Martin Goede. Wenn Sie hochauflösendes Bildmaterial suchen – eine Lizenz ist jederzeit bei uns erwerbbar!