LONDON (19.09.2022) – Wer von Calais bzw. eben Dover in Richtung Schottland unterwegs ist, hat zwei Möglichkeiten, London zum umfahren. Über den Osten Richtung Glasgow (ohne Maut) und über den Westen Richtung Edinburgh (mit Maut). Die Querung der Themse ist hier allerdings in der Regel kostenpflichtig.
… und dass diese Themsequerung, egal ob per Tunnel oder per Brücke, kostenpflichtig ist, ist für den „handelsüblichen“ Touristen nicht unbedingt gleich erkennbar, da die Maut-Hinweise im Vorfeld zur Querung nicht vorhanden sind – und im Nachgang nach der Themsequerung zwar existieren, aber für Touristen nicht einfach zu handhaben sind. Gut, dass man dies inzwischen auch online erledigen kann. Wenn da nicht die „handgestrickte“ Webseite des Betreibers wäre, die in der EU sicherlich inzwischen 1000fach abgemahnt worden wäre. Ein Klick und staunen? Dann einfach www.dartfordcrossingcharges.co.uk – und den Wow-Effekt genießen. Die 1990er Jahre lassen grüßen!
Die Benutzung der Flussquerung kann nicht (mehr) wie früher an Schranken bezahlt werden – und da liegt der Hund an den Schildern VOR der Themsequerung begraben. Stattdessen muss heutzutage die Dart Charge-Gebühr im Voraus oder bis Mitternacht des folgenden Tages entrichtet werden, sonst wird es teuer: „Bei Nichtzahlung erhalten Sie einen Bußgeldbescheid über £ 70 (der sich auf £ 35 reduziert, wenn das Bußgeld innerhalb von 14 Tagen nach Ausstellung des Bescheids bezahlt wird). Wir gehen rigoros gegen Nichtzahler vor und arbeiten mit der European Debt Recovery Agency [europäisches Inkassobüro] zusammen, um unbezahlte Überfahrtsgebühren und damit verbundene Bußgelder von nicht im Vereinigten Königreich ansässigen Fahrern einzutreiben.“ heißt es auf einem deutschen PDF, das man per Google Recherchen irgendwie und wo auftreiben kann.
Wer auf der oben genannten Original-Webseite von Dartford-Crossing, die man problemlos auch per Google findet, nach einer anderen Fremdsprache per Klick oder Menüpunkt sucht: nein, gibt es nicht. Englisch ist nunmal Englisch, very british! Es gibt aber ein paar Tricks und Zusatzsuchbegriffe – und dann landet man auch auf der Original-Deutsch-Darford-Crossing Webseite. Genauso handgestrickt und altertümlich wie das englische Original. Nochmal ein „Wow“ gefällig? Dann hier klicken: www.dartfordcrossingcharges.co.uk/dartford-crossing-german/. Yeah, willkommen im 21. Jahrhundert!
Bezahlen geht per dem grün hinterlegten „Jetzt anfangen“: Zeitraum wählen (Gestern, heute, in der Zukunft), Menge der Fahrten eingeben (im größeren Feld der Fahrzeugtypen!), im gelben Feld das Autokennzeichen eingeben (2x) sowie danach die Mobilnummer hinterlegen, AGB akzeptieren („Ausgewählte Systeme die Geschäftsbedingungen zu akzeptieren, und bestätigen Sie Ihre Registrierungsnummer richtig eingegeben wurde. *“ … ohne Worte! spricht in England wirklich keiner richtig Deutsch, ist GoogleTranslate so schlecht?! Abschließend auf „Zahlung leist“ (leisten ist wohl gemeint…). Und beim ersten mal betet man, dass alles klappt. Ist alles „durch“, schlägt auch wirklich umgehend eine eMail im Konto auf. Aber ohne Kennzeichen wie Zeitraum. England, gehts noch? Na dann kurz mal drauf geantwortet – und oh Wunder: Nicht mal 2 Minuten später war die Antwort da, das Kennzeichen wurde bestätigt. Wow, wenigsten der Kontakt funktioniert prompt! Na dann, gute Fahrt! So fern es im Stau halt geht….
Und nein, wir haben diesen Bericht nicht geschrieben, weil wir ohne Bezahlung durchgefahren sind. Bzw. sind wir 2016 schon, aber das war zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens. Da ist das Dartford Crossing kostenlos. Theoretisch. 2022 haben wir vorsichtshaber die 4 GBP investiert – allein um auf der sicheren Seite zu sein keine böse Überraschung zu erleben…
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© Text Hans-Martin Goede 19.09.2022, Fotos © 2022 – gerne erfragen Sie weiteres hochauflösendes Bildmaterial aus unserer umfangreichen Datenbank, wir lizensieren Ihnen gerne gewünschte Motive.