VOGTSBURG i.K. (©Hans-Martin Goede) – Wer im Corona-Sommer 2020 nach warmen und sonnigen Urlaubszielen sucht und hierbei über viele Stolpersteine bei Fernreisen brettert, muss eigentlich nicht weit schauen. Vor der sprichwörtlichen Haustür liegt eine Region Deutschlands, die zur sonnigstens zählt – und vor allem die wärmste der Republik ist: das Breisgau in der Oberrheinebene.
Im Juli beträgt hier die Mitteltemperatur um die 19,5°C, in Zeiten des Klimawandels inzwischen wohl eher rund 20 Grad. Auch liegt im Juli die Tagesmitteltemperatur bei warmen 25 Grad – also ist eigentlich hier jeder Tag ein “Sommertag” (Ausnahmen bestätigen die Regel). Niederschlagstage hat es im Sommer zwar statistisch so viele wie im Winter, aber meist handelt sich um Gewittertage und weniger um ein Dauerregenproblem – und ist bei gerade mal rund 600 Liter Regen pro Quadratmeter auf das ganze Jahr gesehen eher zu vernachlässigen. Hinzu kommt: in 2020 (wie 2018 und 2019 auch schon) machen sich die Regentage in den Sommermonaten rar.
Wem das zu warm ist, strebt in der Region entweder in den Schwarzwald, auf die französischen Vogesen – oder sucht die nicht ganz so hohe “goldene Mitte” auf: den Kaiserstuhl. Bis zu 557 Meter hoch ist dieser erloschene Vulkan mit dem “Totenkopf”, die “Eichelspitze” (mit dem Aussichtsturm) ist immerhin 521 Meter hoch. Breisach am Rhein liegt auf 225 Meter – bis zu 330 Höhenmeter kann man also hier bezwingen. Viele Kilometer Wanderwege lassen sich mit ständig abwechselnden Aussichtspunkten genießen – statt vieler Worte lieber ein paar Bilder sprechen lassen:
Dieses “kleine Mittelgebirge”, das durch Vulkanismus im Oberrheingraben vor mehr als 2,6 Millionen Jahren geboren wurde, hat neben seinen Wanderwegen und Reitpfaden, Wäldern, Wiesen und Streuobstwiesen vor allem eines zu bieten: Weinanbau im fruchtbaren Lösboden im Terrassenanbau. Viele bekannte badische Weine stammen von hier, wie z.B. aus Ihringen, Bötzingen, Achkarren, Bickensohl, Oberbergen, Oberrotweil, Vogtsburg, Bischoffingen – um nur die bekanntesten Orte zu nennen. Seit den Römerzeiten wird der Weinanbau bereits hier “praktiziert”. Die kleinen Orte sind Heimat vieler Winzer, Weingüter und Weingenossenschaften – wer hier seinen Lieblingswein sucht, wird lange brauchen, sie alle “durchzutesten” – eine Lebensaufgabe, vor allem wenn man bedenkt, dass jeder Jahrgang anders schmeckt…
Achkarrer Weine sind uns nicht erst seit den Hochzeitstagen wohlbekannt und gerne getrunken. Wenn man nach einigen Stunden Wanderung über den Vormittag und Mittag hinweg durch die Kaiserstühler Berge und Täler entspannen will, kann man durchaus schon in einem der anderen Weinorte “hängen bleiben”, wie es uns diesmal beim Weingut Hauser-Bühler in Bickensohl ergangen ist. Ein wenig Grundlage schaffen und anschließend unter schattigen Bäumen bei einem leichten Sommerwind ein paar Versucherle sich gönnen, sei es ein Blanc de Noir, Grauer Burgunder, ein Weißherbst, Spätburgunder, Ruländer oder auch Gewürztraminer … da geht das Herz auf, da ist so ein Tag so viel Wert wie ein wochenlanger Urlaub weit weg. Vor allem wenn die super freundliche wie aufmerksame Bedienung noch jung und ein wenig unerfahren ist – man aber dennoch seine helle Freude an der Bewirtung hat und das Wein einkaufen hinterher viel Spaß macht – vielen Dank an das Hauser-Bühler-Team!
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© Text Hans-Martin Goede 21.07.2020, Fotos © 2020 – gerne erfragen Sie weiteres hochauflösendes Bildmaterial aus unserer umfangreichen Datenbank, wir lizensieren Ihnen gerne gewünschte Motive. Eine Auswahl der Motive finden sich auch auf ADOBE STOCK HIER!