Reykjavik (09.08.2014, © jg) – Seit 3 Tagen bin ich jetzt in Island und gewöhne mich schnell an das Leben hier. Die Stadt an sich ist ja nicht sehr groß, nach den paar Tagen kenne ich mich jetzt schon relativ gut aus. Trotz der geringen Größe hat Reykjavik einiges zu bieten, nicht nur landschaftlich (siehe Bild von der Aussicht im Hafen in den Anhang).
Die Cafés hier sind sehr cool, genauso wie die Menschen, die hier leben. Ich komme mir besorgniserregend falsch gekleidet vor, weil die Einheimischen ziemlich gut angezogen sind. Etwa wie in Paris. Und dann steh ich immer da in Jeans, T-Shirt und Wanderschuhen und versuche verzweifelt, nicht so wie der Tourist zu wirken, der ich bin. Das wird auch nicht gerade dadurch verbessert, dass ich jeden auf Englisch ansprechen muss.
Was mich auch zum Nächsten bringt, die Sprache. Ich kann jetzt schon ein wenig Isländisch, aber nur einige Worte: Bitte, Danke, “Ich heiße…” und Ja und Nein. Mittlerweile wurde mir auch erklärt, wie man Eyjafjallajökull ausspricht, also bin ich schon einen Schritt weiter als die meisten Besucher hier.
Das Hostel in dem ich bin heißt “Downtown Hostel Reykjavik” und liegt, wie der Name schon sagt, in Downtown Reykjavik, direkt am Hafen und an der Einkaufsstraße, Laugavegur, die alles in einem ist, Party-, Kunst- und Touristenmeile. Ich arbeite zur Zeit sechs Tage die Woche für fünf Stunden in der Waschküche und als Housekeeper. Ich wasche also Laken, Bettbezüge und Handtücher, beziehe Betten neu und putze die Waschräume. Dafür bekomme ich kostenlos ein Bett und Frühstück+Mittagessen (eine Nacht im Zehnbettzimmer würde sonst über 30 € kosten und da ist kein Frühstück dabei). Am Anfang hatte ich ein wenig Sorge, weil ja das Abendessen da nicht dabei ist, aber die Küche hier ist extrem gut ausgestattet.
Auf diese Weise spare ich Nebenkosten, was mir mehr Geld zum Herumreisen und für den Schwimmbadeintritt lässt. Das habe ich nämlich am Zweiten Tag gleich ausprobiert, weil es ja auch in Reykjavík heiße Quellen gibt (der Name bedeutet übersetzt auch “Rauchende Bucht”) Sehr angenehm, auch wenn man im Schwefeldampfbad nicht wusste, ob man wegen dem Gestank, der Hitze oder der hohen Luftfeuchtigkeit nicht atmen kann.
Heute (09. August 2014) ist die ganze Stadt ein einziges Festival, es ist “Gay Pride Day”, mit Umzügen und Konzerten. Alle haben Regenbogenflaggen und feiern in den Straßen. Der Tag wird übersetzt auch “Fest der Freude” genannt und ist für jeden, egal welches Geschlecht, zum Feiern da. Es scheint, als ob die gesamte Insel auf den Beinen ist und kostümiert durch die Gegend hüpft.
Ach ja: Es kann vor allem durch den starken Wind sehr kalt werden, auch Anfang August…. das habe ich wohl bei der Reisevorbereitung etwas unterschätzt… Mehr demnächst!
© Text & Fotos: Jacqueline Goede