CHANIA (16.10.2023) – Das Kloster Akrotiri Jagaro-lon, auch bekannt als Kloster Agia Triada (“Dreifaltigkeit”), ist ein bedeutendes spirituelles Zentrum auf der Halbinsel Akrotiri, in der Nähe der Stadt Chania auf Kreta, Griechenland. Mit seinen geschichtsträchtigen Mauern und der atemberaubenden Aussicht auf das das Umland mit Olivenhainen wie Weinbergen zieht es sowohl Gläubige als auch kulturinteressierte Besucher aus aller Welt an.
„Akrotiri“ (das Kap) ist der gebräuchliche Name der Halbinsel nordöstlich der Stadt Chania, die in der Antike „Kyamon“ genannt wurde. Die Byzantiner nannten es „Haraka“, heute lautet sein offizieller Name „Melechas“.
Das Kloster wurde im 17. Jahrhundert gegründet, genauer gesagt im Jahr 1634, von den venezianischen Brüdern Brüdern Jeremiah und Lavrentio Jagarolon. Diese Adelsfamilie stiftete das Kloster, um ihre Dankbarkeit für den Sieg der Venezianer über die osmanische Flotte in der Seeschlacht von Lepanto auszudrücken. Im Jahr 1645 fiel Chania in die Hände der Türken und alle Bauarbeiten, die bis zum Sockel der großen Kuppel reichten, wurden eingestellt. Während des Jahres der türkischen Besetzung war das Kloster als „Selvili Manas-tir“ (das Kloster mit den Zypressen) bekannt und befand sich häufig in schwierigen Situationen. Während der großen griechischen Revolution von 1821 verließen die Mönche das Kloster, ohne die Möglichkeit zu haben, die kostbaren Erbstücke zu verstecken. Diese wurden entweder geplündert oder verbrannt, das Gebäude im Laufe der Zeit zerstört. Nach dem Aufstand wurde das Kloster wieder aufgebaut und die Bauarbeiten wurden schließlich abgeschlossen. Mit den Jahren erwarb das Kloster beträchtliche Besitztümer und verfügte über viele Schwesterklöster (Canital), sogar bis nach Smvrna (bei Izmir).
Architektonisch beeindruckt das Kloster durch seine reiche Vielfalt an Stilen. Die Hauptkirche ist ein eindrucksvolles Beispiel für die venezianische Architektur jener Zeit. Ihr Äußeres ist schlicht und festungsartig, während das Innere mit wunderschönen Fresken und Ikonen geschmückt ist. In späteren Jahren fügte man weitere Gebäude im neoklassizistischen Stil hinzu, die dem Kloster eine harmonische Vielfalt verleihen.
Das Kloster Akrotiri ist nicht nur ein Ort der Spiritualität, sondern auch ein Zentrum der Bildung und des Wissens. In seiner Glanzzeit beherbergte es eine beeindruckende Bibliothek, in der wertvolle Handschriften und Bücher aufbewahrt wurden. Auch heute noch zeugen einige erhaltene Schriften von der einstigen Gelehrsamkeit dieses Ortes.
Die umliegende Natur trägt zur besonderen Atmosphäre bei. Der Klosterkomplex liegt wie eingangs erwähnt inmitten von Olivenhainen, Weinbergen und Zypressen, die ihm eine friedliche und abgeschiedene Aura verleihen. Ein Spaziergang durch die gepflegten Gärten und entlang der Klostergänge ist eine meditative Erfahrung.
Heute wird das Kloster von einer kleinen Gemeinschaft von Mönchen bewohnt, die sich der Pflege und Bewahrung dieses erhabenen Erbes widmen. Besucher sind herzlich eingeladen, die Klosteranlage zu erkunden, an den Gottesdiensten teilzunehmen und die Stille dieses spirituellen Ortes zu genießen.
Die Produkte des Klosters (wie z.B. Bio-Wein, aromatische Essigvarianten und ein mit Preisen ausgezeichnetes Bio-Olivenöl) kann man übrigens in den Kellerräumen des Klosters erwerben – diese sind direkt vom Parkplatz aus linker Hand von der Klosterfassade zu finden. Gerne wird eine Verkostung vom Verkaufsteam angeboten! Ein kleines Museum mit historischen Werkzeugen und Maschinen für die Landwirtschaft ist dort ebenso zu finden und sehr sehenswert!
Insgesamt ist das Kloster Akrotiri bei Chania ein Ort von außergewöhnlicher Schönheit, historischer Bedeutung und spiritueller Tiefe. Es vereint Architektur, Natur und Kultur zu einem harmonischen Gesamterlebnis und bleibt somit ein unverzichtbares Ziel für Reisende, die Kreta besuchen.
Übrigens: Nicht nur das Kloster Akrotiri (Agia Triada) befindet sich auf der gleichnamigen Halbinsel, sondern auch weitere historischsten Klöster Kretas, wie die “Dame der Engel in Gouverneto”, der Einsiedler “Agios Ioannis” oder Kenos (Moni Katholikou) mit dem nahegelegenen Höhlentempel von Arkoudiotissa und die beeindruckende Steinbrücke, die zu den Einsiedlerklöstern, “Agios Ioannis Eleimon” (dem Barmherzigen) und dem Nonnenkloster “Agios Ioannis” in Korakies führt.
