DUFFTOWN / BOWMORE (04.09.2014 / 19.09.2022, © hmg) – 2010, 2012 und 2014 waren wir bereits in Schottland und haben umfangreich über dieses herrliche Fleckchen Erde berichtet (siehe auch unseren neuen Bericht zum Islay Festival aus 2016 HIER, wie auch der Bericht über Edinburgh 2018 und die Äußeren Hebriden). Auf unseren Touren stießen wir natürlich freiwillig wie manchmal auch einfach nur so auf die unterschiedlichsten Whisky-Distilleries. Führungen/Touren waren und sind für uns immer selbstverständlich, wenn auch der Ablauf immer derselbe ist. Letztlich unterscheiden aber die Brennereien sich immer durch viele Kleinigkeiten, die als großes Ganzes am Ende den Geschmack ausmachen. Weil´s soviel Spass macht, haben wir natürlich mal eine Übersicht der Distillen zusammengestellt (bitte nach unten scrollen), die wir im Laufe der Jahre besucht haben.
Witzigerweise kommt bzw. kam im Jahr 2014 ausgerechnet der “Whisky des Jahres” aus Bayern – der “Slyrs” (vom Schliersee). Noch dazu ein sehr junger Whisky: beim “World Whiskies Award” schaffte der “Bavarian Single Malt” die Goldmedaille! Das hat aber hoffentlich die Schotten nicht in ihrem Selbstverständnis erschüttert sondern gibt sicherlich Ansporn in den nächsten Jahren den Slyrs wieder zu übertrumpfen.
Zur Herstellung von Whisky braucht es lediglich Gerste und (im schottischen Falle Highland-)Wasser, also nur zwei elementare Zutaten. Früher kam die Gerste natürlich ausschließlich aus den schottischen Lowlands wie aus Aberdeenshire und Banffshire. Heutzutage, wo der Whisky einen Weltmarkt bedienen muss, kommt die Gerste nicht mehr nur “von der Insel”, sondern auch aus Deutschland. Wie auch die Fässer: Bäume gibt es kaum noch in Schottland. Aber reine Eichenfässer machen längst nicht mehr den Geschmack eines Whisky aus. Bourbon, Sherry, Sauternes…. u.v.m. Fässer werden von den Schotten weltweit eingekauft, um ihren Whisky darin geschmacklich zu veredeln. Denn die Geschmacksaufnahme des Whisky geschieht über das Holz und die vorher in den Fässern befindlichen “Tropfen”. Und während der Slyrs bereits nach 3 Jahren eine Goldmedaille einheimst, lagern die Schotten ihre besseren Tropfen gerne 10 Jahre und mehr. 3 Jahre Lagerung sind das Mindeste, was ein “Whisky” sein will, ein Single Malt lagert gar mindestens 8 Jahre. Vollmundig ausgereift sind die edlen Tropfen in unseren persönlichen Augen aber erst ab 15 bis 18 Jahren. Doch dann stösst man auch schnell in preisliche Regionen Richtung 100 Euro und mehr vor. Nicht gerade jedermanns Geldbeutel. Solche besonderen Tropfen haben aber einige Brennereien in Schottland im Rahmen einer Tour abschließend auch in der Verköstigung, inzwischen aber nicht mehr kostenfrei wie einst. Aber so kommt man immerhin ab und an in den Genuss einer alten Abfüllung, für die man in Deutschland eine kostenpflichte Whiskyverkostung braucht.
Schade ist, dass die malts.com Destillen ihr altes Stempelbuch, das es über mehr als 10 Jahre hinweg gab, im Laufe der Covid-19 Pandemie haben auslaufen lassen. Damit hat man sich dort (egal bei welcher man startete) registrieren und ein Stempelbuch aushändigen lassen. Alle angeschlossenen Distillen konnten gegen Vorlage des Passes anschließend kostenfrei besucht werden – und ein kostenloses Dram war jederzeit auch dabei 😉 Und war das Stempelheftchen voll, gab´s einen Quaich als Geschenk – und ein neues Heftchen oben drauf um auch in Zukunft weiterhin kostenlos die dem Diageo-Konzern angehörenden Distillen besuchen zu können. Aus und vorbei. Heute gibts, wer diesen alten Pass noch hat und vorzeigt, bei den meisten Destillen noch das kostenlose Dram, auch ohne Nachfrage. Bei Talisker, die komplett umgebaut haben und ein neues beeindruckendes Visitorcenter eröffnet haben, war dem leider nicht so – allerdings war “der Laden auch brechend voll” …
Die Hebriden-Brennereien haben eine Art Nachfolger herausgegeben: Den “Hebridean Whisky Trail Passport”. Ihm haben sich die Destillen Jura, Torabhaig, Raasay, Talisker & Harris angeschlossen. Sie versprechen einen “warm welcome”. Früher war darunter ein Dram bekannt, heute wohl nur noch der Stempel. Schade! Na dann: Slàinte mhath!
© Text und Fotos 2010 bis 2022: Hans-Martin Goede – gerne erfragen Sie weiteres hochauflösendes Bildmaterial aus unserer umfangreichend Datenbank, wir lizensieren Ihnen gerne gewünschte Motive. Oder als Adobe Kunde HIER bestellen!
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